(M)ein paar Worte zum Reisealltag (21.Maerz '10)

"Und wie ist es unterwegs zu sein, muss doch Spass machen?", fragt mich ein Australier vor dem Supermarkt. Die Frage ist mir bereits bekannt und meine Antwort simpel: Es scheint nicht immer die Sonne!
Richtig, man erlebt Abenteuer & eine Idee von Freiheit, man bekommt einen abwechslungsreichen Alltag serviert, der einen immer was Neues bietet. Schoene Landschaften, der weite Horizont, exotisches Essen, neue Menschen, unbekannte Kulturen sind der Standard. Die eingestellten Fotos erzaehlen aber nur die eine Story, lassen das Reisen etwa wie Urlaub aussehen (deswegen schreibe ich auch diesen Text).
Die Realitaet ist, dass Reisen anstrengender ist, als es aussieht.
Glaubt mir, es gibt Tage, an denen ich mein Moped am liebsten in den naechstgelegenen See versenken wuerde. Ein Motorrad samt Ausruestung verlangt halt viel Aufmerksamkeit und ein Tag mit hunderten von gefahrenen Kilometern raubt einen manchmal die letzte Kraft. Du bist meist von morgens bis abends beschaeftigt: Fahren, packen, schrauben, einkaufen, Essen machen, waschen, umziehen, organisieren, Schlafplatz suchen, nachfragen & kommunizieren (falls moeglich :) ... Hinzu kommen Strapazen wie Muecken, Regen, bruellende Hitze, Pannen,
Grossstaedte, schlechte Strassenverhaeltnisse, abzockende Menschen, Behoerden, um hier nur mal einige zu erwaehnen. Ich habe aber festgestellt, dass die schwierigen Zeiten meine Reise im Endeffekt wertvoll machen.
Ich will weiter, auch wenn ich mich oft muede und ausgelaugt fuehle. Es gibt keinen, mit dem ich gerade tauschen will!
Ich bin aufgeregt, geradezu hibbelig, wenn ich sehnsuechtig daran denke, welche Laender noch vor mir liegen...